Stricker Damenrad 1948

Geleit zu diesem (Stricker) Rad

Diesen oder jenen Betrachter mag der Anblick nicht auf Hochglanz gebrachter Zweiradoldtimer etwas befremden.

Aber über Geschmack lässt sich eben nicht streiten,…oder etwa doch?

Im Großen und Ganzen gibt es nicht so viele Möglichkeiten einen Oldtimer zu pflegen und der Nachwelt zu erhalten.

Eine Möglichkeit wäre es das Fahrzeug in den Zustand zu versetzen, in dem es als Neufahrzeug die Fabrik verlassen hat.

Das erfordert natürlich einen erheblichen Arbeitsaufwand und birgt auch die Gefahr ,, über das Ziel hinaus zu schießen“, schließlich neigen wir allzu leicht dazu mit Hochglanzlack, Edelstahl und viel Chrom einen Neuzustand herzustellen der unserem heutigen Standart entspricht und nicht dem früherer Jahrzehnte, wo Rost und kleine optische Macken an Neufahrzeugen serienmäßig zu haben waren.

Anderseits könnte man das Fahrrad so belassen wie es die Zeit überdauert hat und notwendige Arbeiten an Oberflächen und Technik so behutsam wie möglich ausführen, so das es wieder für den normalen Alltag zu gebrauchen wäre. 

Welchen Weg man beschreitet ist sicherlich in erster Linie vom Fundzustand des Fahrzeugs abhängig, aber eines sollte man trotzdem bedenken; versetzt man ein Fahrzeug optisch wieder in einen ladenneuen Zustand, dann hat man es für alle Zeit seines individuellen Charakters beraubt…

…und warum sollte ein Veteranen-Fahrzeug nicht auch mal ein paar Kratzer, Dellen und Blessuren zeigen dürfen.

Ein Veteran ist schließlich jemand der im Leben viel erlebt hat und dem man das auch ansehen darf, oder…?